Das Manuskript (das 1. Kapitel) meiner Geschichte (aus der später vielleicht mal ein Buch werden soll ;P) "Morgentau". Vielleicht ändere ich den Namen noch, da muss ich noch überlegen. Aber jetzt erst mal viel Spaß beim Lesen. ;)
Morgentau
1.Kapitel
„Das Leben ändert sich, Liz. Du kannst
das Schicksal nicht bestimmen. Es ist nicht veränderbar. Du musst es annehmen.
So wie es ist.“
Die Worte meiner Mum, die immer Recht
hat. Seit ich ein kleines Baby war, hatte Mum immer Recht. Doch diesmal? Nein.
Das glaubte ich nicht. Es MUSSTE möglich sein, das Schicksal zu ändern. Die
Zeit zurückzudrehen. Die Geschehnisse rückgängig zu machen und alles anders zu
machen. Alle Geschehnisse des letzten Monats. Es waren viele. ZU viele.
Doch
ich sollte lieber von vorne
anfangen. Es begann an einem Samstag vor einem Monat. Es war acht Uhr
morgens. Meine Mum machte sich bereits für ihren Alltag
als Journalistin fertig. Mein Dad war
schon seit vier Uhr morgens auf den Beinen und flog womöglich gerade
einen
Flieger um die halbe Welt. Er war von Beruf Pilot und musste deshalb
sehr früh
aufstehen und täglich lange Strecken bis zu 12 Stunden am Stück fliegen.
Das
war auch der Grund, warum er sehr selten zu Hause war. Nur sonntags. Da
hatte
er frei. Einmal die Woche. Und diese Zeit nutze er, um wenigstens an
diesem
einen Tag bei seiner „Familie“ zu sein. Unsere „Familie“ war nämlich
nicht wirklich
eine Familie. Seit Mays Umzug in die Kinderklinik lebten nur noch Mum,
Dad und
ich, Liz, in unserem Haus in Hamburg. May war meine kleine, achtjährige
Schwester. Sie litt an einer Krankheit, deren Namen ich nicht mehr genau
wusste.
Sie tat sich sehr, sehr schwer, Kontakt zu Menschen außer ihrer Familie
aufzunehmen und hatte panische Angst vor Großstädten und Lärm. Als die
Ärzte
vor einem Jahr die Diagnose gestellt hatten, mussten Mum und Dad sie in
eine
Kinderklinik in eine Stadt am anderen Ende Deutschlands bringen. Sie
hatten
sich sehr schwer getan, sie zu verlassen. In der Klinik wurde May gut
versorgt
und von speziell ausgebildeten Kinderkrankenpflegern betreut. Dass eine
der
Krankenpflegerinnen Mums Cousine war, tröstete sie ein wenig. Doch da
Mum immer
noch fast jeden Tag um meinen kleinen Bruder Jacob trauerte, fiel ihr
der Abschied
von May noch schwerer. Jacob, das war mein kleiner Bruder. Er war. Als
Mum im
fünften Monat schwanger war, starb er plötzlich. Das war für meine
Eltern eine
sehr schwierige Zeit. Mum weinte fast jeden Tag und Dad verbrachte noch
mehr Zeit
auf der Arbeit. Ich trauerte natürlich auch, doch wenn es nicht das
eigene Kind
war, sondern der kleine Bruder, der im Bauch gestorben war, dann konnte
man
diese Gefühle nicht fühlen. Irgendwann bat ich Mum, endlich mit diesem
Thema
abzuschließen und ein neues Leben anzufangen. „Weißt du , Liz“,
flüsterte sie
mit zitternder Stimme, „Wenn du dir etwas wünscht, was so wertvoll ist
wie
dein eigenes Leben, und du es dann plötzlich verlierst,…“ Sie brach
mitten im Satz
ab und fing an zu weinen. Ich seufzte und versuchte sie zu trösten, doch
es
gelang mir nicht wirklich. Nach zwei Jahren wurde es etwas besser. Doch
oft wirkte Mum immer noch traurig und weinte an manchen Abenden. Das
also war meine Familie. Eine Tragödie. Doch wenn
man die Familienprobleme weglassen würde, wäre ich ein hübsches, großes,
schlankes Mädchen mit schönen braunen glänzenden Haaren und grün-braunen
Augen,
das eine Realschule besuchte und Geige spielte. Viele nannten mich
„perfekt“ ,
doch das war ich nicht. Ganz im Gegenteil. Die vielen Probleme, die ich
im
Laufe dieses Monats bekam, zerstörten mein angeblich perfektes Leben
(die
Familientragödien rausgenommen). Und, wie gesagt, es begann an einem
Samstagmorgen.
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Das wäre das Manuskript zu "Morgentau". Wie findet ihr die Story? Würde mich über Kommentare freuen ;)
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Apple Bay